Aktion von Care Work Unite zum 12. Mai: Tag der Pflege? Wohl eher Tag der Imagepflege!

Aktion von Care Work Unite zum 12. Mai: Tag der Pflege? Wohl eher Tag der Imagepflege!

Die SVP Gesundheitsdirektorin lächelt für die Sparpolitik und pflegt lieber den Profit als die Arbeitsbedingungen des Gesundheitspersonals.

Plakate von Care Work Unite hängen vor der Gesundheitsdirektion in Zürich.
Aktivist*innen von Care Work Unite verzierten die Gesundheitsdirektion.

Das Gesundheitswesen steht im Zentrum der Aufmerksamkeit, alle freuen sich über den beherzten Einsatz des Pflegepersonals. Lob und Ehre wird diesem zuteil. Sogar ein ganzer Tag und das ganze Jahr ist ihm gewidmet. Was bringt’s? All dies zeigt einzig die Verlogenheit, solange sich nichts ändert. Seit Jahren schuftet das Pflegepersonal unter sich verschlechternden Bedingungen, sehr wohl beherzt, aber auch abgekämpft und schlecht entlohnt. Der Abbau im Gesundheitswesen findet in der Schweiz verglichen mit Europa spät statt. Mit der Einführung der Fallkostenpauschale wurden die Spitäler auch hier auf die Marktöffnung vorbereitet und einer Logik des Profits unterworfen. Es ist kein Zufall, dass das kaputtgesparte Gesundheitswesen Italiens die Covid19-Krise nicht zu bewältigen vermag. Es zeigt, was passiert, wenn die Spar- und Abbaupolitik weitergetrieben wird wie bisher. Nun wagt es die Gesundheitsdirektorin und SVP-Hardlinerin dennoch zu verkünden, dass der Umgang mit Corona in der Schweiz die Richtigkeit ihrer Politik beweise. Sie hält fest: «Unsere Spitallandschaft ist im Normalfall auf Wettbewerb ausgerichtet. Das ist gut so und soll so bleiben.» In Wirklichkeit beweist Corona jedoch genau das Gegenteil: Wo diese profitorientierte Entwicklung fortgeschrittener ist, kracht das Gesundheitswesen unter Belastung zusammen. Der SVP-lerin geht es offensichtlich nicht um die Gesundheit – sondern um das Image ihrer Politik. Ihr Herz schlägt für den «freien Wettbewerb» unter den Spitälern – sprich Abbau und weitere Verschlechterungen für das Personal. Sie fasst zusammen: Die Spitalkapazität müsse «sicher nicht ausgebaut» werden. Würde sich die Gesundheitsdirektorin sich tatsächlich um Gesundheit kümmern, müsste sie fordern: mehr Personal, Betreuungsschlüssel runter, kürzere Arbeitsschichten, 40-Stunden-Woche, fairer Lohn, Abschaffung der DRG! Das Pflegepersonal schätzt die Wertschätzung –  doch lässt es sich nicht gerne zur Imagepflege einer verfehlten Politik missbrauchen, die das Wohl aller gefährdet. Leisten wir Widerstand – Care Work Unite! Care Work Unite sind Care-Arbeiter*innen und solidarische Aktivist*innen des feministischen / Frauen*-Streik-Kollektivs. Wir organisieren uns und suchen zusammen nach widerständigen politischen Antworten.

#careworkunite #icareaber

Plakate von Care Work Unite hängen vor der Gesundheitsdirektion in Zürich. Eine Frau in Anzug hat einen Balken über den Augen auf dem steht "Tag der (image) Pflege)
Die kantonale Gesundheitsdirektion wurde mit Plakatem und neuerdings hoch illegalem Klebeband verschönert.
1274 861 Frauen*streik / feministischer Streik
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